Entstehung und Ursache von Algen- und Pilzbefall
In unseren Breitengraden haben wir eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, die einen Algen- und Pilzbefall auf einer Zelthülle begünstigen können. Um einem frühzeitigen Befall vorzubeugen, sind alle unsere Stoffe imprägniert und gegen Schimmelpilze vorbehandelt.
Dennoch sind der Standort und die Pflege durch den Besitzer entscheidend für eine lange Lebensdauer eines Naturzelts. Hier erfahren Sie mehr über die wohl ältesten Mikroorganismen auf unserem Planeten und wie Sie einem Befall von Ihres Naturzeltes vorbeugen können.
Algen und Pilze haben sich in ihrer Entwicklung optimal an die Lebensbedingungen auf der Erde angepasst. Sie kommen auf nahezu allen Untergründen wie Stein, Holz, Glas, Metall und eben auch auf Stoffen vor.
Was sind Algen und wie entstehen diese grünen Flächen?
Der Lebensraum der Algen ist hauptsächlich das Wasser. Während der Evolution entwickelten sich Luftalgen, die sich dem Leben ausserhalb des Wassers angepasst haben. Die Zellen der Luftalgen sind etwa so gross wie ein Staubpartikel und werden mit dem Wind auf die Oberflächen getragen, wo sie sich schlussendlich niederlassen. Wenn die Algenzellen auf einer bestimmten Oberfläche lange genug mit Wasser in Kontakt gekommen sind und sie im Wasser genügend Nährstoffe finden, fangen sie sich an zu vermehren. Die Algen sterben auch bei längeren Trockenperioden nicht mehr ab. Sie trocknen und verblassen zwar, erholen sich aber bei der nächsten Feuchtperiode wieder.
Was sind Schimmelpilze und wie entstehen sie?
Pilze und Schimmelpilze bestehen aus Zellfäden und Sporen. Der Hauptlebensraum der Pilze befindet sich eigentlich im Boden, wo sie dazu dienen, organische Substanzen zu zersetzen. Im Gegensatz zu den Algen können Pilze nicht nur von Luft und Wasser leben, da sie keine Fotosynthese betreiben. Sie erscheinen daher nicht als grüne Flächen, sondern meist nur als kleine schwarze Punkte oder Stockflecken. Die Pilze nehmen ihre Nährstoffe von den organischen Substanzen aus der Oberfläche auf, die sie besiedeln. Entweder sind das in Wasser gelöste Nährstoffe oder die Pilze scheiden Enzyme aus, mit denen sie die Nährstoffe aus dem Untergrund herauslösen können.
Ist das Umfeld über längere Zeit extrem feucht sowie das Nährstoffangebot von organischen Substanzen günstig, wachsen und verzweigen sich die Zellfäden zu einem Fadengeflecht. An den Enden einiger Zellfäden bilden sich dann zur Vermehrung die Pilzsporen. Diese Sporen werden durch Luftbewegung verteilt. In unserer Luft bestehen 96 % der biologischen Partikel aus Pilzsporen, welche einen idealen Untergrund für ihre Vermehrung suchen.
Die Imprägnierung der Zeltstoffe sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit schneller abfliesst und nicht in die Faser eindringt. Wenn die Stoffe zudem gegen Schimmelpilze behandelt werden, erhalten sie eine längere Lebensdauer und der Algen- und Pilzbefall wird dadurch zeitlich verzögert. Jedoch die beste Imprägnierung und Ausrüstung wird mit der Witterung abnehmen und daher ist eine frühzeitige Pflege und Auffrischung der Imprägnierung wichtig!
Welche Bedingungen fördern einen Algen- und Pilzbefall?
Auf Bäumen sind grundsätzlich sehr viele Pilz- und Algenkolonien vorzufinden, wodurch der Infektionsdruck durch Algenzellen oder Pilzsporen in der Nähe von Bäumen besonders hoch ist. Durch die permanente Verdunstung von Wasser aus den Blättern der Bäume, ist die Luftfeuchtigkeit in ihrer Umgebung höher und begünstigen das Wachstum von Algen und Pilzen. Folgende Punkte fördern einen frühzeitigen Befall:
- Schatten durch Bäume oder Häuser
- Hohe Luftfeuchtigkeit in Nähe von Gewässern oder Nebel
- Feuchtigkeit aus dem Erdreich in Moorlandschaften
- Biologische Rückstände auf dem Material, wie z.Bsp. Vogelkot, Blütenstaub und Blätter
- Ländliche Umgebungen (sind guten Nährböden für Algen und Pilze)
- Lang andauernde Niederschlagsperioden im Herbst/Frühling
- Standorte mit eingeschränkter Luftbewegung
Meistens sind West- und Nordseite stärker betroffen. Die Nordseite erreicht weniger Sonnenlicht und wird damit selten ganz getrocknet. Die Westseite hingegen wird häufig durch Regen nass, da die Hauptwindrichtung meistens von Westen her zieht. Auf der Südseite sind dank der starken Sonneneinwirkung Algen- und Pilzkolonien weniger vorzufinden. Die Zelthülle trocknet dort schneller und die starke UV-Strahlen töten die Algenzellen und Pilzsporen eher ab.
Mit welchen Massnahmen kann ich einen Algen- und Pilzbefall vermeiden?
- Als Standort eine offene, sonnige Ebene wählen
- Abstand zu Bäumen und Büschen wahren
- In den Regenperioden das Zelt öfters mit einem Feuer heizen
- Wenn möglich, gelegentlich ab- und aufbauen oder Stangen etwas versetzen
- Vogelkot und andere organische Rückstände von der Hülle entfernen
- Gras zurückschneiden und um ein Zelt Holzschnitzel verteilen
- Frühzeitige Reinigung und Pflege vornehmen
Wenn Sie einige dieser Massnahmen beachten, werden Sie lange Freude an Ihrer Zelthülle haben. Falls Sie bezüglich dem Standort unsicher sind, lassen Sie sich von uns beraten. Wir wissen aus Erfahrung, welches Material sich für welchen Standort oder Einsatz
am besten eignen wird.