Die Einrichtung eines Tipis

DIE INNENEINRICHTUNG

Es lohnt sich der Inneneinrichtung in einem Tipi ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Die ursprüngliche indianische Grundeinrichtung ist gut durchdacht und gibt einen Anhaltspunkt, wie es sich im Tipi am besten wohnen oder aufhalten lässt.

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GRUNDEINRICHTUNG

Unter Grundeinrichtung verstehen wir Sitz- und Liegegelegenheit. Die Indianer stellten aus Weiden- oder Haselnussruten so genannte «Backrests» her. Auf ihnen konnte man schlafen, sitzen und arbeiten. Die einfachste Form sich ein Nachtlager einzurichten bestand darin, das ganze Zelt mit genügend Bisonhäuten auszulegen. Diese Möglichkeit haben wir heute in der Regel nicht mehr. Wer es möglichst authentisch mag, kann sich (wie weiter unten abgebildet) ein aufgeschüttetes Bett mit Zweigen herstellen.

AUFBEWAHRUNG

Für das Aufbewahren von Gegenständen verwendeten die Indianer sogenannte «Parfleschen». Eine Art Koffer, der aus ungegerbten, bemalten Tierhäuten bestand. Darin bewahrten die Indianer Kleider, Werkzeug und Lebensmittel auf. Für kleinere Dinge wurden verschiedenste Beutel und Säcke verwendet, die an die Stangen gehängt wurden.


«Für das praktische Leben im Tipi ist es gut, alle Dinge möglichst systematisch anzuordnen.»
Quelle: Laubin


DIE RAUMAUFTEILUNG

Der hintere Bereich des Tipis wurde «Tschatka» genannt. Dort befanden sich die religiösen und geheiligten Gegenstände. Die Lebensmittel und der Hausrat wurden an der Südseite untergebracht. Feuerholz und Waffen lagen griffbereit am Eingang.

Eine neue Wohnstätte weihten die Indianer mit einem Fest ein und für den neuen Tipi Besitzer wurden Geschenke hergestellt. Die Medizinmänner beteten für Erfolg, Glück und ein langes Leben des Besitzers. Nach der Einweihung durfte das Tipi als Wohnraum entsprechend eingerichtet werden und war nun durch Unheil und Stürmen geschützt.


DIE HERSTELLUNG VON BETTEN

Zuerst wird einen Rahmen gelegt, der je nach Bedarf 100cm breit und 180-200cm lang ist. Diesen Rahmen stellen wir aus kleinen glatten ungefähr 10-12cm dicken Stangen her. Die Enden sichern wir mit kleinen Stecken im Boden damit sich die Konstruktion nicht verschiebt. Das Innere füllen wir mit zerschnittenen grünen Fichten oder Tannenzweigen, bis eine ungefähr 20cm dicke Schicht entsteht. Zur Aufschüttung kann auch Stroh oder Heu verwendet werden. Bei dieser Variante muss jedoch der Inhalt regelmäßig auswechselt werden, weil sich Stroh und Heu mit der Feuchtigkeit schneller zersetzt. Anschliessend wird diese Schicht mit einem festen Tuch abgedeckt. Darüber werden beliebige Decken oder Felle ausgelegt, bis eine bequeme Unterlage entsteht. Um eine gute Isolation zu erreichen, ist es besser mehr Decken unter den Körper zu legen als darüber.

Wer sich die Mühe eines selber hergestellte Bett sparen möchte, kann auch Holzpalette und Matten verwenden. Für ein Massenlager eignet sich aus Platzgründen eine dicke Schicht Holzschnipsel (ohne Rinde). Die Holzschnipsel isolieren sehr gut und bieten mit einer dünnen Matte eine angenehme Liegefläche. Zum Übernachten in der Natur verwendeten die Nordindianer ebenfalls eine Art von Schlafsäcken. In der Prärie hüllten sie sich in Felle und Decken.

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HERSTELLUNG VON SITZEN

Die «Backrests» bestehen aus bleistiftdicken Weiden- oder Haselruten, die mit Schnüren zu einer Matte von 150cm Länge zusammengebunden werden. Oben ist die Matte 60cm breit und unten 90cm. Wer mag, kann die Ruten in unterschiedlichen Farben anmalen, damit waagerechten Streifen entstehen oder sie mit Fransen verzieren.

Für die Stütze benötigt man 3 Stangen von 120-150cm Länge, die zu einem Dreibein zusammengebunden werden. Das Dreibein ist die gleiche Konstruktion wie bei einem Tipi-Dreibein. Die Matte wird mit dem schmäleren Teil nach oben ins Dreibein gehängt. Der breite Teil der Matte dient als Sitzfläche und liegt auf zwei quergelegten Rundhölzern auf. Die «Backrests» sind sehr bequem und stilecht. Mit Fellen bedeckt, wird aus ihnen ein richtiger Sessel.


Galerie

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